Einleitung

In der Pogromnacht im November 1938 („Reichskristallnacht“) und ihrem Umfeld wurden über 1000 Synagogen schwer beschädigt oder ganz zerstört. Dies war ein weiterer Schritt bei dem Versuch, das Judentum in Europa zu vernichten und damit auch den Beitrag der Juden an der Kultur Mitteleuropas auszuradieren.

Aufgrund der Initiative des Synagogue Memorial Institute Jerusalem (www.ashkenazhouse.org) ist in den letzten Jahren eine Reihe von Synagogen-Gedenkbänden entstanden, in denen die Geschichte der jüdischen Gemeinden und ihrer Synagogen anschaulich dokumentiert wird.

Bisher wurden Bände über die deutschen Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Bayern herausgegeben. Zur Zeit wird an Bänden über Hessen, die östlichen Bundesländer (Gebiet der ehemaligen DDR) und Norddeutschland gearbeitet.

Von dem Novemberpogrom betroffen war jedoch nicht nur Deutschland in seinen heutigen Grenzen, sondern alle Gebiete, die damals zu Deutschland gehörten oder von Deutschland annektiert waren. Deshalb sind derzeit auch Bände über Österreich und weitere Gebiete geplant bzw. bereits in Arbeit.

Der Name des Projekts

Der Name des Projekts „mnemo-syne“ ist inspiriert von einem griechischen Wort, das
„Erinnerung“ bedeutet. Die Schreibweise weist auf das Anliegen des Projekts, das
Synagogen-Gedenken, hin.

 Ziel des Projekts „mnemo-syne“

Das Projekt „mnemo-syne“ will die jüdischen Gotteshäuser in den damals zu Deutschland gehörenden Gebieten dokumentieren, die heute ein Teil Polens oder der Russischen Föderation sind (d.h. Pommern, Posen-Westpreußen, Nieder- und Oberschlesien und Ostpreußen), darüber hinaus auch diejenigen in den von Deutschland annektierten Gebieten (d.h. das Sudetenland). Nach vorläufigen Erkenntnissen handelt es sich um etwa 220 Synagogen und Bethäuser im heutigen Polen, 25 Synagogen in der Russischen Föderation und 140 Synagogen in der Tschechischen Republik.

Mit dieser Dokumentation soll nicht nur an die Synagogen und ihre Gemeinden erinnert werden, sondern auch an den Beitrag der Juden zur mitteleuropäischen Kultur.

Die beteiligten Institutionen

Die Ereignisse dieser Zeit sind von Deutschland ausgegangen. Deshalb ist es eine Verpflichtung, dass deutsche Einrichtungen in diesem Zusammenhang Verantwortung übernehmen und in Zusammenarbeit mit Partnern (v.a. aus den betroffenen Gebieten), die geschichtlichen Vorgänge bearbeiten.

In diesem Fall sind das Institute der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, die mit Partnern aus Israel, Polen, der Russischen Föderation und der Tschechischen Republik zusammenarbeiten.

Ein Projekt wie „mnemo-syne“ trägt dazu bei, sich in einer Zeit, in der Europa zusammenwächst, der historischen und kulturellen Wurzeln Europas bewusst zu werden. Es bietet durch die gemeinsame Untersuchung der historischen Vorgänge auch Gelegenheit, die gemeinsame Zukunft zu gestalten.  

Kontakte zu den betroffenen Ländern und deren entsprechenden Institutionen bestehen bereits (z.B. Jüdisches Historisches Institut in Warszawa/Warschau, Institut für Jüdische Studien an der Universität Wrocław/Breslau, Institut für Ethnologie und Erziehungswissenschaften in Cieszyn/Teschen an der Schlesischen Universität Katowice/Kattowitz, Gesellschaft für Geschichte der Juden in der Tschechischen Republik: Projekt Bohemia, Moravia et Silesia Judaica in Brno/Brünn, Jüdische Gemeinde in Kaliningrad/Königsberg), weitere werden noch geknüpft.

Die gesuchten Quellen: Dokumentation und Zeitzeugen

Wir nehmen gerne Informationen, Dokumente, Kopien, Bilder und Hinweise auf Archivmaterial über die Geschichte der jüdischen Gemeinden in den betroffenen Gebieten von Zeitzeugen, deren Verwandten, Institutionen und anderen, die über solche verfügen, entgegen. Originale werden nach der Bearbeitung zurückgegeben.

Ihre Hinweise geben Sie bitte an:

info@mnemo-syne.eu, info@synagogenprojekt.eu

Universität des Saarlandes, FR 4.4 Slavistik

Projekt „mnemo-syne“

Postfach 15 11 50
D-66041 Saarbrücken

Tel.: + 49/(0)681/ 302 3771; Fax: + 49/(0)681/302 3386

In Israel können Sie sich wenden an:

www.ashkenazhouse.org

Weitere Informationen über das Projekt finden Sie unter:

www.mnemo-syne.eu


www.synagogenprojekt.eu,